Deutsch geht gut - Das Literaturprojekt in Bietigheim Bissingen

Ministerin bekennt sich zur Glückseligkeit

Das Literaturprojekt "Deutsch geht gut" endete mit einer Schülerlesung in der Schule im Sand. Neben Eltern kam auch Ministerin Bilkay Öney als Gasthörerin am Donnerstag nach Bietigheim.

STEPHANIE KEBER | 16.05.2014

Am Donnerstag endete das Literaturprojekt "Deutsch geht gut" mit der traditionellen Schülerlesung in der Bietigheimer Schule im Sand. Neben den teilnehmenden Schülern, mit ihren Dozenten, fanden auch einige Eltern sowie Bilkay Öney, Ministerin für Integration des Landes Baden-Württemberg, den Weg in den Musiksaal der Schule. "Dieses Projekt bietet seinen Teilnehmern Freiheit in der Kreativität und bringt zudem Vorbilder hervor, die von unschätzbarem Wert sind. Aus diesem Grund bin ich heute hier und möchte, dass das Projekt zusätzlich an Bekanntheit gewinnt", so Öney.

Seit Februar finden in den teilnehmenden Schulen Schreibwerkstätten teil und die Schüler bekamen Unterstützung durch ihre Dozenten Gabriele Szczegulski, Ines Franzke-Stahl, Olaf Nägele und Nikita Gorbunov. Schon vor Beginn der Lesung am Donnerstag machte sich die Nervosität bei einigen der Schüler breit. Doch bei der 15-jährigen Anahita, die die zehnte Klasse der Waldschule in Bissingen besucht, war keine Spur von Aufregung: "Ich bin schon zum dritten Mal bei ,Deutsch geht gut dabei und finde es immer noch super. Es ist eine tolle Sache, dass man hier seine eigenen Ideen und Erfahrungen mit in die Texte einbringen kann. Außerdem sind die Dozenten toll und ich würde jedem empfehlen hier mitzumachen."

Auch Integrations-Ministerin Öney ist vom Projekt überzeugt und erwähnt in ihrer Ansprache, dass es nicht nur für ausländische Schüler interessant sei, sondern auch bei vielen deutschen Familien Spracharmut herrsche. "Außerdem verlieren brave Schulaufsätze ihre eigene Ausdrucksweise und bei diesem Projekt können Schüler die Gestaltbarkeit der deutschen Sätze ausleben und das Schreiben als Weg zu sich selbst entdecken", so Öney. Zudem sei Deutsch eine ruhige und ehrliche Sprache und jeder sollte sich einmal Gedanken über seinen persönlichen Bezug zur dieser Sprache machen: "Überlegen Sie doch beispielsweise einmal, was ihr Lieblingswort im Deutschen ist. Meines ist Glückseligkeit."

Die Inhalte der vorgelesenen Geschichten reichten von Reisen an das Ende des Regenbogens oder auf den Saturn bis hin zu Freundschaften zwischen Jungen und Mädchen. Auch über das Gefühlsleben eines Radiergummis oder Schreibtisches machten sich die Schüler in diesem Jahr Gedanken und brachten diese zu Papier. Doch nicht nur die Schüler waren stolz auf ihre Geschichten. Auch die Dozenten lobten die Ergebnisse. "Wir hatten auch eine Menge Spaß, und es sind wunderbare Texte entstanden. Zudem freue ich mich über die Kontinuität dieses Projektes. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir hier in Bietigheim solch eine große Unterstützung erfahren", so Dozent Gorbunov.

http://www.swp.de/bietigheim/lokales/bietigheim_bissingen/art1188806,2607482