Projekt/Planungen zur Neuauflage von „Deutsch geht gut!“ vor Abschluss
Im Januar findet das Schreibprojekt des Freundeskreises der Schule im Sand seine Fortsetzung
(bz). Das Schreib- und Literaturprojekt des Freundeskreises der Schule im Sand findet seine Fortsetzung und ist gegenwärtig in der Endphase der Vorbereitung. An dem Projekt werden neben den drei Hauptschulen, sich jetzt auch neu die beiden Realschulen der Stadt beteiligen. Erste Zusagen prominenter Autoren und Geldgeber liegen bereits vor. Der Verein hofft noch vor Weihnachten durch weitere Zusagen von Förderern den finanziellen Grundstock für das neue Vorhaben zu sichern.
Fand das Projekt bislang nur in den drei Hauptschulen der Stadt statt, so konnten jetzt die beiden Realschulen für das Projekt interessiert werden und werden sich erstmalig an dem schulartenübergreifenden Projekt im nächsten Jahr beteiligen. Das Erfolgsrezept des Projektes, die Mischung aus Lesungen von Literaten nichtdeutscher Muttersprache an den Schulen und der Möglichkeit, eigen Texte in Schreibwerkstätten unter fachlicher Anleitung zu produzieren, soll beibehalten werden. Neben der Ausweitung des Projektes auf fünf Schulen wird gegenwärtig die Auswahl und die Einladung der Autoren für die Fortsetzung des Projektes vorbereitet. Dieses Mal soll der Schwerpunkt auf ost-, südost- und südeuropäischen Kulturen gelegt werden.
Auf die 27jährige Jagoda Marinic wurde der Frerundeskreis durch ein Interview im Feuilletonteil dieser Zeitung im März diesen Jahres aufmerksam. Die in Waiblingen geborene Tochter kroatischer Eltern veröffentlichte vor vier Jahren ihr restes Buch mit dem Titel „Eigentlich ein Heiratsantrag“. In diesem Jahr erschien im Suhrkamp-Verlag ihr neues Buch „Russische Bücher“, aus dem sie an den Schulen lesen wird.
Mit Vladimir Vertlib kommt ein in Salzburg lebender Albert-von-Chamisso-Föderpreis-Träger nach Bietigheim-Bissingen. Er wurde 1966 in Leningrad, UdSSR, geboren. Die Familie emigrierte 1971 nach Israel und wird nach mehreren Stationen schließlich in Wien sesshaft. Er erhielt mehrere Auszeichnungen und wird aus seinem Roman „ Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur“ lesen. Als dritter Autor wird Imre Török an dem Projekt mitwirken. Er ist gebürtiger Ungar, aus Eger stammend, und mit 15 Jahren nach Deutschland gekommen. Er ist ein erfahrener Autor, der überwiegend Belletristik verfasst und zur Zeit noch Bundesvorsitzender des Verbandes deutscher Schriftsteller ist. Imre Török wohnt in Leutkirch im Allgäu. Mit Zacharias G. Mathioudakis wird der Senior der diesjährigen Autorenriege insbesondere das Interesse der griechischen Schüler wecken. Der auf Kreta geborene Schriftsteller schreibt viele Kurzgeschichten, Erzählungen, Märchen und Essays sowie Gedichte in deutscher Sprache und lebt in Stuttgart-Vaihingen. Seine letzten Veröffentlichungen sind „Das Wasser der Unsterblichkeit“ oder „Wäre Hades schön – Gedichte, Fabeln und Erzählungen aus meinem Dorf.
Zum vierten Mal nimmt Vedat Sen alias Poyraz, als Lokalmatador teil. Bei den Lesungen in den Klassen wird er immer intensiv nach seinen Erfahrungen befragt, schließlich startete er seine Schulkarriere in der Sandschule. Mit den fünf Autoren nichtdeutscher Muttersprache soll an drei Tagen in insgesamt sechzehn Schul-Lesungen an den fünf Schulen sowie zwei öffentlichen Lesungen der Grundstock für das Anliegen des Projektes gelegt werden: dass wir viele Kulturen in unserer Gesellschaft haben und diese in einer gemeinsamen Sprache zum Ausdruck kommen soll: „Deutsch geht gut!“.
Nach den Lesungen finden in AG-Form eine Schreibwerkstätte an jeder Schule statt. Auf der Projekt-Homepage www.deutsch-geht-gut.de werden die Schüler wieder die Möglichkeit haben, ihre Texte online zu stellen. Neben den Schulen und dem Freundeskreis liegt bereits eine Zusage der LBBW-Stiftung aus Stuttgart und vom Deutschen Literaturfonds aus Darmstadt sowie der Robert Bosch Stiftung vor. Wenngleich die Finanzen noch unsicher sind, so stehen die Termine bereits fest: vom Mittwoch, den 25. bis Freitag, den27. Januar 2006 werden die Autoren an den Schulen vormittags lesen und am Donnerstag, den 26. Januar findet um 20.00 Uhr in der städtischen Otto-Rombach-Bücherei eine öffentliche Lesung mit allen fünf Autoren statt.