In der Realschule Bissingen fand am 18.05.2011 eine Doppel-Lesung der besonderen Art statt:
die Dozenten der Schreibwerkstätten in der Schule im Buch, Evelyne Okonnek, und der Realschule Bissingen, Olaf Nägele, stellten sich nach der letzt jährigen erfolgreichen Premiere in der Buchschule dieses Mal in der Realschule Bissingen zum zweiten Mal gemeinsam als Buchautoren der Öffentlichkeit vor.
Im Rahmen des Literatur- und Schreibprojektes „Deutsch geht gut!“ finden gerade die Schreibwerkstätten an den drei Werkreal- und zwei Realschulen der Stadt statt. Die über mehrere Wochen stattfindenden Schreibwerkstätten werden von professionellen Schreibpädagogen geleitet. Die teilnehmenden Schüler kannten ihre Leiter bislang nur in dieser Funktion. In einer gemeinsamen Lesung präsentierten sie sich jetzt als Schriftsteller.
Im Musiksaal der Realschule Bissingen begrüßte Schulleiter Hanspeter Diehl die zahlreichen Schüler und wenigen Erwachsenen zu der Doppel-Lesung. Er bedankte sich bei den Projektorganisatoren, den beiden Freundeskreise der Schule im Sand und der Realschule im Aurain, und betonte, wie wichtig die direkte Begegnung zwischen Autoren und Schüler ist. Die Lesung eröffnete Olaf Nägele, Leiter der Schreibwerkstatt in der Realschule Bissingen und Autor mit Blick auf den schwäbischen Alltag, mit einer witzigen Kurzgeschichte zum Capodaster aus seinem Buch Hanoi Express“. Nach dem amüsant-augenzwingernden Vortrag des Esslinger Autors und seit fünf Jahren für das Projekt tätigem Schreibdozenten und gelerntem Journalist entführte Evelyne Okonnek die aufmerksamen Schüler in die Welt der Elfen. Die Fantasy-Autorin Evelyne Okonnek, seit vier Jahren Leiterin der Schreibwerkstatt in der Schule im Buch und aus Bietigheim stammende Jugendbuchautorin, las aus ihrem jüngst erschienenen Buch „Die Flammen der Dunkelheit“. Nach der Pause lasen die beiden Autoren nochmals im Wechsel. Olaf Nägele gab aus seinem ersten Buch „Maultaschi Goreng“ die Kurzgeschichte „Manche Dinge ändern sich nie“ den jugendlichen Zuhörern mit auf den Weg, in dem er Parallelen zwischen dem Schülerverhalten während Lerngängen und Erwachsenenverhalten während Betriebsbesichtigungen zog. Evelyne Okonnek weckte weitere Neugierde, auf das Ende ihrer Geschichte und entließ die gespannt zuhörenden Jugendlichen mit dem Hinweis, dass nur im Buch das Ende verraten wird.
Die beiden Autoren konnten in ihrem literarischen Schaffen nicht unterschiedlicher sein. Olaf Nägele, präziser Beobachter des schwäbischen Alltags und Kurzgeschichten-Autor sowie die Fantasy-Autorin Evelyne Okonnek zeigten den zumeist jugendlichen Zuhörern die Verschiedenartigkeit von Literatur auf. Sie ermutigten damit die Schüler, ihre Literatur zu finden. Eine kleine Bewirtung von der SMV bot reichlich Gelegenheit zum Gespräch mit den Autoren. Dank der finanziellen Förderung durch den Friedrich-Bödecker-Kreis Baden-Württemberg konnte auf ein Eintrittsgeld verzichtet werden.